Montag, 20. Oktober 2014

Türkon

Am 20. Okt. 2014 ging es auf SWR1 bei den Namenforschern diesmal um den Namen von Michael Türkon aus Ludwigshafen. Die Großeltern vermuteten einen hugenottischen Ursprung, kamen aber aus Böhmen, dort leben auch noch Verwandte.

Hr. Prof Udolph hat den Namen 17 mal auf der Telefonbuch-CD, dabei eine Streuung rund um Tschechien. Der Name kommt aber auch in Österreich 3 mal vor.
Seine Erklärung ist - der Name ist eine Deutsch-Tschechische Gemeinschaftsproduktion. Aus dem Deutschen kommt die Grundlage "Türke", was im tschechischen auch "Turk" heißt. Im Tschechischen wird die Endung -on auch für eine Zugehörigkeit verwendet, also Türke oder zugehörig zu den Türken.

Aber warum wird man dann Türke genannte? In Frage kommt, dass der Vorfahre dabei aus der Türkei kam, was aber unwahrscheinlich ist. Viel wahrscheinlicher ist, dass er z.B. ähnlich aussah wie ein Türke, z.B. er einen hängenden Bart hatte oder ähnliches.

Mereien - Mareien

Am 20. Okt. 2014 ging es auf SWR1 bei den Namenforschern um den Namen von Hr. Mereien.

Er vermutet vielleicht einen Zusammenhang mit dem Französischen und dem Wort Maria. Frühere Schreibungen des Namens sind als Merei und Merey belegt.

Prof. Udolph kann bestätigen, dass der Name in der Eifel vorkommt. Und auch, dass er etwas mit dem Namen Maria zu tun hat. Vermutlich war dies ein alter Hausname, also die Bezeichnung eines Hauses. Die Grundform bildetete dafür das Wort Mareien, das dann mit der Zeit zu Mereien wurde.

Freitag, 17. Oktober 2014

Fenes

Am 17. Okt. 2014 ging es bei den SWR1 Namenforschern um den Namen von Tobias Fenes aus dem schönen Saarburg. Er hat bereits herausgefunden, dass der Name in Deutschland ca. 30 mal vorkommt, in Düsseldorf und Umgebung aber nur er und seine Familie.

Hr. Prof Udolph bestätigt, dass die Streuung des Namens eindeutig in Richtung Niederrain geht. Es ist ein Wort, dass er sicher kennt - z.B. in der Nähe von Bonn gibt es den Venusberg, dann gibt es noch das Hohe Fenn im Grenzbereich zu Belgien, dann die Feensiedlungen im westlichen Niedersachsen.

Alle diese Worte gehen auf das urgermanische Wort fenja, niederländisch fain zurück, was bedeutet:- grasbewachsenens Sumpf oder Moorland, auch Weideland in Marschgegenden, also ein altes Wort für eine feuchte Stelle, die mit Gras bewachsen ist. Dieses Wort gibt es in hunderten von Varianten in diversen Ortsnamen. Der Vorfahre von Hr. Fenes wohnte an einer solchen Stelle und war der Fen, sein Sohn dann der Fenes.

Donnerstag, 16. Oktober 2014

Zawar

Am 16. Okt 2014 ging es bei den SWR1 Namenforschern um den Namen von Christian Zawar aus Schönberg-Kübelberg. In der Familie werden die A's teilweise unterschiedlich betont, vorne oder hinten. Er hat schon selber recherchiert - der Name ist relativ selten im Telefonbuch, das Zentrum liegt im Saarland.

Hr. Prof Udolph klärt auf - Wenn ein Pfälzer oder Saarländer einen französischen Namen pfälzisieren, wird aus dem "s" gerne ein "z". Die Grundlage des Namens ist ein "savard", in Frankreich ist dieser Name gut vertreten als "Sabahard" oder "Savhard". Obwohl er aus Frankreich kommt ist er kommt aber ursprünglich aus dem germanischen und ist dort ein Vorname, nämlich Sackbart oder Sackbert, wobei Sack=Sache=Rechtshandel, etwas vor Gericht bringen und Bert=berühmt.

Zusammengefasst kann man sagen, es ist ein alter germanischer Vorname, über 1500 Jahre alt, dann im Zuge der Wanderungen der Franken nach Frankreich, dort französisiert, danach wieder zurück ins Saarland und pfälzisiert :-)

Mittwoch, 15. Oktober 2014

Kondla

Am 15. Oktober 2014 wurde auf SWR1 in der Namenforschersendung der Name Kondla von Prof. Jürgen Udolph geklärt.

Gefragt danach hatte Anke Kondla aus Ingelheim. Sie hat den Namen von ihrem Mann angenommen, also reingeheiratet - bekannt ist, dass der Name aus Oberschlesien stammt - genauer aus Oppeln. Sie vermutet daher, dass der Name aus dieser Gegend im jetzigen Polen kommt.

Prof. Udolph klärt auf - der Name kommt in Polen 113 mal vor. Alle, die diesen Namen tragen, kommen aus Oberschlesien, es ist also ein typsicher Name für dort. Allerdings hat er sicher verändert, das ursprüngliche Wort ist Kondela.

Leider ist das Wort nicht sehr schmeichelnd - es steht für Halunke, Schuft, Schurke, Nichtsnutz, liederlicher Kerl, Schürzenjäger.

Dienstag, 14. Oktober 2014

Minzenmay - Münzenmay - Münzenmayer

Am 14. Oktober 2014 ging es auf SWR1 in der Namenforscher Sendung um den Namen Minzenmay.

Angerufen hatte Hr. Markus Minzenmay aus Rheinhessen. Er hatte keine Ahnung, was der Name bedeuten und wo er her sein könnte.

Prof. Jürgen Udolph kann dazu folgendes sagen: Den Namen gibt es laut Telefon-CD 15 mal in Deutschland, wobei das Zentrum dabei in der Gegend um Stuttgart-Göppingen-Ludwigsburg liegt.

Den Namen gibt es in mehreren Variante - nämlich auch als Münzenmay und, zielführend dabei, auch Münzenmayer. Was ist nun ein Münzenmayer? Der Vorsteher einer Münze, also einer Prägeanstalt für Münzen, und damit ein Verwalter oder so eine Art Ingenieur. Eine staatliche Münze kontrolliert die Prägung und gibt acht, dass alles seine Ordnung hat.

So den Namensteilen - ein Mayer ist ein Verwalter, das Münze wurde durch die sogenannte Endrundung des Ü zum I.

Montag, 13. Oktober 2014

Klapdohr

Am 13. Oktober 2014 ging es beim SWR1 Namenforscher diesmal um den Namen von der Dominikaner-Schwester Johanna aus Linz am Rhein, die Ihre Namensherkunft wissen wollte.

Bekannt ist, dass der Name aus dem Raum Duisburg stammt und vor 200 Jahren noch mit "c" geschrieben wurde. Vermutet wird auch eine Herkunft aus Holland.

Prof. Udolph kann dazu folgendes sagen - viele Leute im Grenzgebiet zu Holland glauben, einen ausländischen Namen zu haben - dabei gibt ja aber auch in Deutschland das Niederdeutsche als Sprache und damit als Herkunft von Namen, die sich vielleicht heute nicht mehr so ganz Deutsch anhören.

Ganz einfach erklärt ist der Name auf landwirtschaftlichen Feldern anzutreffen - Felder oder Weiden sind oft umzäunt. Um von einem zum anderen zu kommen gibt es dazu Öffnungen oder Gatter - teils solche, die wieder automatisch zugehen. Und so etwas wird auch Klapptür oder auf niederdeutsch eben Klappdor genannt.

Schattevoy - Schattevoet - Schattevort

Diesmal ging es beim SWR1 Namenforscher am 13. Oktober 2014 um den Nachnamen von Christel Schattevoy aus Rommerskirchen nordwestlich von Köln.

Prof. Jürgen Udolph erklärt folgendes - der Name ist sehr selten, es gibt ihn nur 6 mal und 35 Millionen Telefon-CD Teilnehmern.

Zur Klärung des Namens muss man nach Holland sehen - zum Namen Schattevo. Grundlage des Namens ist Schattevoet - erste urkundliche Belegungen gibt es z.B. 1808 mit Schattevort und 1812 mit Schattevot.

Der Name besteht aus zwei Teilen - der hintere Teil bezeichnet eine Furt, eine Flussüberquerung, im niederländischen oder englischen auch "ford". Der erste Teil des Namens kommt nicht von "Schatten", sondern von einem alten Ackermaß, dem Schatt, gebräuchlich in Trent und Groningen in Holland.

Wenn man beide Teile zusammenfügt erhält man also eine Furt, an der man Abgaben leisten musste.
Der Vorfahre könnte also einer gewesen sein, der entweder dort das Geld kassiert hat, oder der an so einer Stelle gewohnt hat.


Freitag, 10. Oktober 2014

Glaunsinger

Am 10. Oktober 2014 beim SWR1 Namenforscher ging es diesmal um den Namen von Anette Schweitzer aus Kastellaun im Hunsrück.

Ihr Geburtsname ist Glaunsinger, der Name kommt vermutlich von Ihrem Großvater aus Schwaben, sie selbst und ihre Verwandtschaft kommen aus der Gegend um Heidelberg.

Prof. Udolph kann dazu folgendes beitragen - der Name ist in Schwaben verbreitet, das Zentrum ist dabei in Jessingen - der Name kommt dabei 43 mal vor, alles in Württemberg und Schwaben.

Die Endung des Namens - "er" - ist die süddeutsche Form von "der Sohn des". Das "ing" am Ende ist ebenso eine Form für "der Sohn des". Der erste Sohn hat das "ing" erhalten, der Sohn dessen dann das "er".

Grundlage des Namens ist der Vorname Klaus, Abkürzung für Nikolaus, so wie der Heilige.

Der Namensträger war also der Sohn des Sohns des Nikolaus.

Donnerstag, 9. Oktober 2014

Schamma - Schamoy

Am 09. Okt. 2014 auf SWR1 bei den Namenforschern ging es um den Namen von Hr. Schamma aus Simmern im Hunsrück. Er erklärte, dass sich seine Vorfahren noch anders geschrieben hätten, nämlich Schamoy.

Hr. Prof. Udolph kann den Namen so erklären - es handelt sich dabei um eine Abwandlung durch Pfälzer, die versucht haben einen französischen Namen wiederzugeben. Grundlage ist das französische Schamoy. Hr. Schamma hat dazu die Begriffe Gämse oder Farbe gefunden.

Das kann Hr. Udolph aber ausschließen - vermutlich handelt es sich dabei um ein ganz altes französisches Wort, das den Teil der Lanze beschreibt, den man in der Hand hält. Damals gab es für alle Werkzeuge und Tätigkeiten Spezialisten, und sein Vorfahre war eben einer, der soetwas ganz toll herstellen konnte.


Dienstag, 7. Oktober 2014

Lorengel, Lohrengel

Am 1. Okt 2014 ging es auf SWR1 beim Namenforscher Prof. Udolph diesmal um den Geubrtsnamen von von Heike Gerharts, nämlich Lorengel.

Die Großeltern väterlicherseits kommen aus Haselstein bei Hünfeld in Hessen.

Prof. Udolph kann das bestätigen - die südlichen Ausläufer der Verbreitung sind dort zu finden, ein Zentrum in Göttingen und Osterrode. Wobei es diesen Namen mit stummen H und ohne gibt, wobei es nur 36x den Namen Lorengel gibt, aber 350x den Namen Lohrengel - beide gehören aber natürlich zusammen.
Die Namenforschung hat konkret mit diesem Namen Probleme, da dieser nicht ganz einfach ist, es gibt aber 2 Möglichkeiten für den ersten Teil des Namens.

1. Dieser hat etwas mit dem Vornamen Lorenz zu tun
2. oder dieser hat etwas mit dem Beruf des Lor zu tun (Felle beizen, Lohgerber)

Aber was hat es dann mit dem zweiten Teil des Namens, dem Engel auf sich. Alle Namen mit "Engel" sind älter als das Christentum und haben damit nichts mit den Engeln an und für sich zu tun. Der Name Engel geht vermutlich auf das alte Wort Angel zurück - wobei eine Angel eine spitze Waffe war. Ein Lorengel könnte daher als kriegerischer Lohgerber gedeutet werden.


Montag, 6. Oktober 2014

Trundt

Am 06.10.2014 wurde auf SWR1 von Prof. Udolph der Familienname Trundt behandelt. Der Anrufer, Hr. Uwe Trundt aus Polch an der Mosel, vermutet einen Zusammenhang mit der Nibelungensage, auch aus einer Chronik will er ähnliches vernommen haben.

Prof. Udolph klärt auf - der Name Trundt kommt 40 mal vor laut Telefonbuch-CD und zwar hauptsächlich in Süd-West-Deutschland. Der Name hat nichts mit den Nibelungen zu tun sondern ist eine Partizipialbildung.

Die Partizipialbildungen zu laufen ist z.B. laufend, andere Beispiele sind trinkend, singend etc. - immer mit der Endung "nd".

Das Verb zum Familienname ist "truant", was soviel wie drohen oder "dreuen" heißt. Dieses Wort kommt im germanischen und skandinavischen Bereich vor und ist dabei auf eine Person gemünzt "der beim Angriff Furcht erregende".

Saupert (Sägebart, Segebart, Sägbert, Sebart, Seibert, Seibriger, Seubert, Seupert)

Am 06. Okt. 2014 wollte Hr. Anton Saupert aus der Ost-Pfalz, 10km von Ludwigshafen, aus Mutterstadt, von SWR1 wissen, woher sein Name kommt. Selber vermutet er Saupferch und andere Varianten, die im bereits in der Schule zuteil wurden.

Prof. Udolph klärt auf - Saupert ist sehr selten in Deutschland und kommt nur 4 mal auf der Telefonbuch-CD vor, alles Verwandte von Hr. Saupert aus dem Neckarkreis-Pfürth.

Eine andere Variante aber, Saubert, gibt es 88x - und der Wechsel in der Mundart zwischen P und B ist nichts ungewöhnliches. Dieser geht zurück auf "Säubert", und dieser auf den alten deutschen Vornamen Siegbert bzw. Siegibert.

Von diesem alten deutschen Vornamen leiten sich in Deutschland eine Fülle von anderen Familiennamen ab, wie z.B. Sägebart, Segebart, Sägbert, Sebart, Seibert, Seibriger, Seubert, Seupert, usw.

Siegbert besteht aus den zwei Worten Sieg und Bert - Sieg steht nach wie vor für Sieg, Bert für berühmt, was dann auf den Namen gemünzt soviel heißt wie "durch Siege berühmt".

Donnerstag, 2. Oktober 2014

Prengel

Am 02. Okt 2014 wollte Hr. Eckehart Prengel auf SWR1 von Prof. Udolph wissen, was sein Name bedeutet.

Sein Großvater und Urgroßvater komm aus Ostpreußen. Ein Schwager aus Kanada meinte zu ihm, der Name käme von Auswanderern, die von Schottland nach Preußen auswanderten. Prengel könnte seiner Meinung nach aber auch Knüppel heißen.

Prof. Udolph klärt auf - es gibt Hinweise, dass der Name aus Ostpreußen und dem Baltikum kommt. Der Name kommt in Deutschland ca. 300x vor, dabei gibt es 2 Zentren - eines in Ostpreußen bis 1945, das zweite in Sachsen.

Von der Bedeutung her kommen zwei Möglichkeiten in Betracht:

1. Prunk, der Prunk, Gepränge (z.B. wunderschöne Kleider)
2. Knüppel, Stange, großer Knüppel

Prof. Udolph tendiert dabei zur zweiten Variante. Wobei noch das mit der Endung "el" zu klären ist.
Normalerweise nimmt man beim Wort Pranger, Stanger, einen großen oder grobschlechtigen Kerl an, ein Kerl wie ein Knüppel.

Die Endung "el" ist aber eine Verniedlichungsform wie bei Hänsel, was der kleine süße Johannes ist. Also ist dazu Prengel das kleine Knüppelchen und damit verniedlicht zu sehen.