Mittwoch, 17. Februar 2016

Farsch



Am 17. Februar 2016 ging es um den Nachnamen von Michael Farsch aus Schweich an der Mosel. 

Michael Farsch hat dabei schon in diverse Kirchenbücher Einschau gehalten. Er vermutet, dass der Name vielleicht vom Beruf des Fährmanns abstammen könnte. Andererseits hat er im Internet Quellen gefunden, die vermuten, dass der Name aus dem mittel-niederdeutschen Wort farsch kommen könnte, was so viel wie frisch bedeuten soll.

Professor Udolph hat aber zwei andere Möglichkeiten für Ihn parat – einerseits könnte das Wort etwas mit den Worten Fars bzw. Färsch zu tun haben – das bezeichnet einen Zuchtstier einer Dorfgemeinschaft, auch genannt wurde so etwas Hengst, Bulle, Haken oder eben Farsch. Im weiteren Sinne könnte es sich beim Namensträger dabei um einen Viehzüchter gehandelt haben.

Die zweite Möglichkeit ist – der Zuchstier als übertragenes Symbol könnte auch heißen, es handelt sich hier um einen sexuell aktiven Mann.

Dienstag, 16. Februar 2016

Tenta - Tente - Tempte



Am 16. Feber 2016 ging es um einen Namen von Janine Engel aus der Pfalz.

Sie wollte wissen, woher ihr Geburtsname Tenta kommen könnte. Selbst vermutet Sie eine Verunstaltung des Wortes Zehentner.

Prof. Udolph erklärt, diese Erklärung passt leider nicht zum Gebiet, woher Ihre Familie stammt, nämlich Nord-Mähren. Wichtig ist hier auch die Erwähnung von Fr. Engel, dass der Name vor 1606 auch als Tempte und einmal auch Tente geschrieben wurde.

Er hat dabei sehr lange suchen müssen, um eine Lösung zu finden – er stützt sich dabei auf das Buch Tschechische Familiennamen in Wien von Neumann. Laut diesem handelt es sich dabei um einen Echonamen. Das ist ein Wort, das ein Mensch immer wieder ausgesprochen oder verwendet hat, und das so spezifisch war das es dann zu seinem Namen wurde. Tenta bedeutet im tschechischen dabei so viel wie „diese da“.

Montag, 15. Februar 2016

Rub - Rup - Rupp



Am 15. Februar 2016 ging es um den Namen von Thomas Rub aus Osthofen im Landkreis  Alzey-Worms.

Prof. Udolph geht gleich darauf ein und erklärt, es handelt sich dabei um die kurze Form eines alten Vornamen. Die Langform kennt fast jeder und ist dieselbe wie bei Knecht Ruprecht. Es geht um den Namen Rhodobert. Dieser Name ist der Name von diversen Bischöfen und Adeligen und es handelt sich dabei um einen der beliebtesten alt-germanischen Vornamen, die man überhaupt kennt. Dieser wird verkürzt und wird dazu zu Rub. Beide Worte (rhodo und bert) bedeuten beide Ruhm. Den Germanen war dabei ziemlich egal, ob das Sinn macht, aber es war so :-)

Info: Ein weiterer Vorname aus dieser Kategorie ist der Name Rüppel, auch hier im Blog zu finden.

Freitag, 12. Februar 2016

Firges - Wirges - Wurges - Würgassen



Am 12. Feber 2016 ging es um den Nachnamen von Marita Firges aus Niederpleis bei Bonn.

Frau Firges vermutet, ob es dabei etwas mit dem auch im Westerwald vorkommenden Ort Wirges zu tun haben könnte.

Prof. Udolph erklärt – den Namen gibt es nur 16 Mal auf seiner Telefonbuch-CD, und diese liegen alle rund um Wirges. Ihr Vorfahre kommt daher aus diesem Ort. Der Name Wirges enthält im zweiten Teil [ges] ein Wort für gähren, sprudeln, schäumen und das ist wohl die Bedeutung des Nachnamens. Es gibt auch ein Wurges bei Bad Camberg und ein Würgassen an der Weser.  Der erste Teil des Wortes [Wir] steht für kreisend. Also etwas kreisender Sprudel.

Donnerstag, 11. Februar 2016

Rämisch - Raginmar



Am 11. Feber 2016 ging es um den Nachnamen von Axel Rämisch aus Zornheim bei Mainz.

Hr. Rämisch erklärt, seine Vorfahren kämen aus dem Raum Saxen bzw. die väterliche Seite weiter aus dem Raum Tschechien.

Prof. Udolph erklärt – der Name war schon Gegenstand von zahlreichen Untersuchungen. Der verstorbene Dr. Benes aus Prag hat den Vorschlag, es auf den auf einen alt-hochdeutschen Namen Raginmar zurückzuführen. Das wird dann zu Ragin, die Endung ist tschechisch bzw. slawisch bzw. sorbisch (Endungen auf –isch), aber die Grundlage ist das Wort Ragin, und das ist der Rat bzw. Beschluss der Götter, oder eben auch das Schicksal. Der Wortteil -mar heißt auch berühmt. Das war dann ein germanischer Vorname und im deutsch-slawischen Zusammenleben wurde eine slawische Koseform-Endung angehängt.

Mittwoch, 10. Februar 2016

Kippenhan - Kippenhahn



Am 10. Februar 2016 ging es um einen Namen von Inge Bauer aus Kanel in der Südpfalz, die mehr über den Namen ihrer Mutter Kippenhan erfahren wollte.

Prof. Udolph hat auf seiner Telefon-CD ca. 250 Einträge (mit „h“ und ohne „h“) kann dazu folgendes sagen:

Man kennt ja die Redewendung „Es steht auf der Kippe“, und Kippe ist dabei so etwas wie Spitze, Erhöhung, Hügel bzw. Bodenerhebung. Und -han hat nichts mit Hahn oder Huhn zu tun sondern ist eine Verkürzung von Hagen, das hat etwas mit Schutz bzw. Hecke zu tun.

Somit ist Kippenhan ein Hagen auf einer Spitze bzw. Erhöhung und der Vorfahre der Kippenhans muss also somit dort gewohnt haben.